Die Jacke klebte, die Brille beschlug, doch der Zimtduft war stärker. Ich stellte das Rad unter ein Vordach, wärmte die Finger am Pappbecher und biss in eine warme Spirale. Plötzlich fühlte sich der graue Morgen weich an. Als ich wieder aufstieg, schnurrte die Kette, und der Regen klang wie Applaus auf dem Helm. Kleine Belohnungen lassen schlechte Laune schmelzen.
Ein gesperrter Radweg zwang mich, durch Seitenstraßen zu rollen. Dort stieß ich auf einen Laden ohne Schild, nur ein beschlagenes Fenster und ein Lächeln hinter der Theke. Vanilleduft, zarte Glasur, und eine Handvoll Stammgäste, die Tipps für ruhige Uferwege gaben. Der Umweg verlängerte die Fahrt, kürzte aber den Abstand zur Freude. Seitdem gönne ich mir bewusst gelegentliche Abstecher.
Ich fragte nach der Teigruhe, und der Bäcker erklärte, wie ein Hauch Sauerteig die Krume lebendiger macht. Neben mir diskutierten zwei Radlerinnen über Reifenbreiten auf Kopfsteinpflaster. Wir lachten über klebrige Lenkerbänder und tauschten Routen. Diese Mischung aus Handwerk und Gemeinschaft schmeckt lange nach. Man verlässt den Laden satt, nicht nur vom Zucker, sondern von Geschichten, die tragen.